Geschichte-AG der RSO mit Demokratie-Preis ausgezeichnet

In der Kreuzeskirche Essen nahm eine Delegation der AG den mit 4000 Euro dotierten Preis der Bundezentrale für politische Bildung entgegen. „Aktiv für Demokratie & Toleranz“ – unter diesem Motto zeichnet die Bundeszentrale jedes Jahr erfolgreiche und vorbildhafte zivilgesellschaftliche Projekte aus, die das Grundgesetz im Alltag mit Leben füllen, damit einen Beitrag zur Demokratie leisten und Toleranz fördern. 65 Projekte in ganz Deutschland wurden in einem Festakt geehrt, die Obrigheimer Schülerinnen und Schüler waren unter den Ausgezeichneten die mit Abstand jüngsten. Begrüßt wurden die Preisträger vom Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, der ausdrücklich darauf hinwies, welch starkes und ermutigendes Zeichen von dieser Veranstaltung ausgehe angesichts der Tatsache, dass die Stadt eine Woche später einen Bundesparteitag der AfD hinnehmen müsse. Anschließend verwies dann die Bundestagabgeordnete Lamya Kaddor in ihrer Laudatio auf ihre eigene Biografie. Als Kind syrischer Einwanderer habe sie immer wieder am eigenen Leib erfahren, dass man ihre Identität als deutsche Staatsbürgerin in Frage stelle. Das passiere ihr noch jetzt, selbst als Abgeordnete im Bundestag. Umso wichtiger finde sie das Engagement der Jugendlichen gegen Antiziganismus und für die Erinnerung an das Unrecht, das dieser Minderheit in ihrer Geschichte widerfahren sei. Zumal sie selbst eine Sintezza als Mitarbeiterin beschäftige und so einen persönlichen Berührungspunkt zu dem Thema habe. Anschließend nahm Melina Alpantakis die Urkunde für die Geschichte-AG aus den Händen der Laudatorin entgegen. Das Preisgeld ist für die Gruppe ein Anstoß, darüber nachzudenken, ob und wie sie sich über die Schulzeit an der RSO hinaus für Erinnerungsarbeit und Demokratie einsetzen kann. Jetzt aber geht es noch einmal nach Berlin, direkt nach der schulischen Entlassfeier. Die Heidelberger Bundestagsabgeordnete Dr. Brantner hat die AG Mitte Juli in den Bundestag eingeladen.

Hinweiskasten:

Die Ausstellung der Geschichte-AG „Vinzenz Rose. Mensch!Sinto!Kz-Häftling!Bürger.Rechtler! Einer von uns?!“ ist aktuell noch bis zum 24. Juli im Dokumentationszentrum der deutschen Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2 in Heidelberg zu den dortigen Öffnungszeiten zu sehen. Der Eintritt ist frei.